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das Leben

Im Jahr 1961 bin ich geboren. Seitdem versuche ich in meinem Sinn, das Beste daraus zu machen.

Prägungen von Dauer scheinen mir das Heranwachsen in  unmittelbarer Nähe zur Zauberwelt der Zimmerei und Tischlerwerkstatt des Onkels.

Im Holzlager bildeten die  ungefähr horizontal und vertikal gelagerten Balken "überlappenden Räume", die  sich immer wieder veränderten.  

Der wöchentliche Kirchenbesuch in der Kindheit und Jugend barg ähnliche Eindrücke.  Während der oftmals als langweilig empfundenen Messfeier, staunte ich über die lichtdurchfluteten, bunten Fenster,  über die spannende  Rauminszenierung  von Krypta bis zum Glockenturm.

 

Wichtige, nachhaltige Eindrücke ergaben sich bei der Tätigkeit in der Werkstatt der Brüder Winkelmann in Günne (Holzbildhauer, Metallwerkstatt, Silberschmiede), dem Architekturstudium. Ein nicht zu unterschätzender Eindruck war auch das Begleiten der Tochter beim Erwachsenwerden. 

 

Andere, wichtige Indigrenzien  in der Ursuppe der Inspiration waren später Picasso, Glenn Gould mit seinen filmisch Präsentationen der Goldberg Variationen, Fritz Langs Film: die Nibelungen.  Seltsam eindrückliche  Erlebnisse, neben Fernsehserien wie Bonanza, Rauchende Colts oder Enterprise.

Gemeinsam war den Arbeiten mancher dieser Künstler, dass sie mich irritierten und verwirrten, gleichzeitig aber packten, so dass ich mich in Zeitabständen immer wieder damit beschäftigte, sie dabei schätzen lernte.

 

Beeinflußungen kommen aus den verschiedensten Bereichen, verändern sich. Treue Begleiter sind ua sicherlich : Werke von Francis Bacon, die späten Pietás Michelangelos, die Kreuzigung von Grünewald (Isenheimer Altar).  

 

Die Gegenständlichkeit als Ausgangspunkt, hilft mir Inhalte zu formulieren, Standpunkte einzunehmen. 

Die menschliche Wirkung auf einen Raum, die entstehenden Veränderungen, Wechselwirkungen sind ein weiterer wichtiger Ansatz vieler

Betrachtungen. Mit der Einwirkung auf den Raum, haben wir auch Auswirkungen auf die Zeit und das findet sich in meinen Bildern wieder.

 

Aus diesem Grund sind für mich auch die Räume, in denen ich meine Arbeiten präsentiere, nicht unwesentlich.  Reizvoll ist immer die Möglichkeit

sich auf verschiedene Weise zu begegnen.  

 

Über bestimmte formale Gesichtspunkte hinaus, sind Einfachheit, Authentizität und Direktheit immer wiederkehrende Sprungsteine bei der Erstellung meiner Arbeiten. Der Weg liegt nicht immer klar vor einem, wird durch die Tätigkeit erst sichtbar.  Ähnlich einer Bachüberquerung, bei der man von Stein zu Stein

springen muß, ohne immer zu wissen, ob man auch Halt findet . Auch nasse Füße kommen vor und können ein interessantes Ergebnis sein.

 

 

Thomas Krutmann

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