w i R k e n
Gewinn des "Kunst am Bau"-Wettbewerbs zum Neubau des THW-Gebäudes in Osterode/Harz Oktober 2021
Foto: Staatliches Baumanagement Südniedersachsen
Stahlrahmen: 280 x 230 cm, Betonbalken und weitere Elemente
wiRken:
Wettbewerb:
Kunst am Bau 2021/22 THW Osterode Thomas Krutmann art-krut.de
Das wiRken umfasst für mich alle Tätigkeitsbereiche im THW. Von der Koordination der Kommandozentrale, bis hin zum Sandsack schleppen. Im „wiRken“ liegt das Wir als gemeinschafltiches Tun, und auch das „Kennen“, das Wissen um das Tun. Nur so läßt sich überhaupt eine zielgerichtete Wirkung erreichen. Das scheint mir wesentlich für dasTHW zu sein.
Bei Durchsicht der vielen Fotos, die die Mitarbeiter des THW in Aktion zeigen, fällt einem auf, wie wichtig deren Arbeit im „LowTec“ Bereich ist.
HighTec Geräte müssen eben manchmal mit der Urmethode: „4 Leute, 4 Ecken“ an den Einsatzort gebracht werden. Somit bleibt der gemeinsame körperliche Einsatz immer noch eine wichtige Grundlage für Hilfseinsätze.
Das „wirKen“ zeigt, dass Kräfte am Werk sind.
Der Rahmen
Der Rahmen kann diese Kröfte aufnehmen. Er dient als Grundlage zur Kraftübertragung und als Widerlager. Auf ihn ist Verlaß. Er läßt das Wirken zu.
Ästhehtisch habe ich mich für das Materialpaar Stahl und Holz entschieden. Beide wurden durch das Feuer geformt.(Das Holz ist durch ein spezielles Verfahren kontrolliert verkohlt) Beide werden dadurch charakterisiert. Das wirkt sich auf den Rahmen aus. Ein Zusammenspiel von Kräften, vom Wirken.
Der Betonbalken
Der Betonbalken ist eigentlich das Grundmodul für unsere bauliche Tätigkeit. Ob nun Kirchen, Wohnhäuser, Krankenhäuser, Bunker oder Museen gebaut werden, der Balken trägt es.
Der Balken trägt hier unsere Welt, mal klein mal groß. (Die Silhouette wird grob an Osterode angepaßt.)
In meinem Entwurf wird durch „Wirken“ dieser Balken stabilisiert, bzw ist auf dem Weg dorthin.
Bei der Materialwahl habe ich mich für einen Verbundwerkstoff entschieden. Wie sich Stoffe in Gemeinschaft unter bestimmten Bedingungen verändern, zu etwas Neuem werden, ist interessant. Ähnlich kann es sich auch bei Menschen verhalten.
Die Technik:
Technik, gerade die Mechanik, hat etwas Faszinierendes. Gebannt schaut man auf das Gewimmel an Rädchen, Schrauben, Hebeln ect. Hier beim THW hat die Technik sicherlich ihren Reiz, aber die Technik und die Werkzeuge dienen nicht dem Spiel. In meinem Entwurf bleiben sie somit das was sie sind: Mittel zum Zweck und direkter Hinweis auf die THW- Arbeit.
Der Raum
Das Gebäude ist zweckgerichtet. Es ist ein Standartbauwerk, das ähnlich an verschiedenen Standorten steht, somit nicht wirklich Bezug zum Ort herstellt. Es ist ein Werkzeug.
Das Treppenhaus ist schlicht gehalten mit gelungenen Proportionen. Durchblicke und Lichteinfälle sind interessant und belebend.Trotz des beschränkten Platzes scheinen mir hier das Einbringen von einfachen Volumen der richtige Ton zu sein.
Die Menschen
In allen Elementen, eben auch auf Grund der Wahl von „Verbundwerkstoffen“, spiegelt sich das Tun, bzw die Anwesenheit von Menschen. Die Dinge verbinden sich ja nicht von allein. Es war ein Einsatz ein Einwirken nötig.
Besonders deutlich wird es auch durch die Handschuhe, die auf dem Rahmen ruhen oder diesen zu halten scheinen. Bei allen Sichtungen von Bildern von Einsätzen des THW waren die behandschuhten Hände kennzeichnend für den Einsatz der THW-Mitarbeiter. Die Mitarbeiter selber bilden somit den Rahmen für das Tun.
Der Maßstabswechsel bei dem Haus auf dem Balken zeigt, neben der Stadtsilhouette an sich, besonders deutlich die menschliche Präsenz. Deren Gefährdung, aber auch die Maßnahmen zur Stabilisierung.
Thomas Krutmann
Materialien: